Was stellt sich der kleine Maxi unter CERN vor? Riesige Teilchenbeschleuniger, geistesabwesend herumirrende Wissenschaftler und gefährliche Antimateriebomben.
Vom 20. Oktober bis zum 2. November hatte ich, als schon etwas größerer Max, die Gelegenheit, diese Vermutungen in guter naturwissenschaftlicher Manier zu überprüfen. Im Rahmen des „High School Students Internship Programme“ hatten 24 österreichische Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ein zweiwöchiges Praktikum am CERN-Gelände in Genf zu absolvieren. In Zweiergruppen arbeiteten wir bei verschiedenen aktuellen Experimenten mit. Meine Aufgabe war die Entwicklung eines Systems von flexiblen Elektromagneten zur Manipulation eines Elektronenstrahls. Aufgepeppt wurde diese Arbeit durch verschiedene Besichtigungen bei unterschiedlichen großen und kleinen Forschungsprojekten. Von der Messung der Gravitationskonstante bei Antimaterie bis zur Untersuchung von Weltraumstrahlung durch Detektoren auf der ISS war alles dabei. Insgesamt konnte ich großartige Einblicke in die Arbeit des CERN gewinnen.
Doch nun zurück zu den drei Hypothesen vom Anfang. Ein Besuch beim CMS-Detektor, der vor einigen Jahren mit der Entdeckung des Higgs-Bosons von sich reden machte, sorgte rasch für Klarheit über Punkt 1. Eine Höhe von 15m darf wohl als riesig bezeichnet werden. Bei Punkt 2 wurde es schon schwieriger. Die Einsteins mit verwuschelten weißen Haaren ließen auf sich warten. Stattdessen wimmelte es geradezu von jungen Doktoranden und Postdocs aus aller Welt. Zu Dan Browns großer Enttäuschung waren auch keine Antimateriebomben auffindbar. Die etwa 100 Antiwasserstoffatome am CERN werden anders (und sinnvoller) genützt.
Max Gschwandtner, 8A