Im Zuge der Übung Präsentationstechnik, die an den Deutschunterricht der fünften Klassen gekoppelt ist, lasen die Schülerinnen der 5A im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Texte. Themenvorgabe war, möglichst junge deutschsprachige AutorInnen, vorzugsweise in Österreich tätig, auszusuchen, die außerdem bereits eine Auszeichnung für ihr literarisches Schaffen erhalten hatten. Ein Ziel hierbei war, zumindest ausschnittsweise, die regionale zeitgenössische Kulturlandschaft abzubilden und dabei zu überlegen, welche Textgattungen, Personen und Werke grundsätzlich (?) ausgezeichnet werden. Im Zuge dessen recherchierte die Klasse zum Vergabeprozedere unterschiedlicher Preise und die Ergebnisse wurden in ihre Präsentationen eingearbeitet. Unter anderem gingen wir hierbei gemeinsam der Frage nach, ob bzw. wie lange man von Förderungen und Preisgeldern leben kann, um uneingeschränkt als SchriftstellerIn tätig zu sein.
Thematisch spannte sich der Bogen von der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Österreich und Deutschland (Raphaela Edelbauer, Didi Drobna), der Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte (Lukas Rietzschel, Anne Rabe) und dem Fall des Eisernen Vorhangs in der Slowakei (Susanne Gregor), über Feminismus und gesellschaftliche Ungleichheiten (Mareike Fallwickl), Rassismus, Flucht und Migration (Fatma Aydemir, Sasa Stanisic, Theodora Bauer, Robert Prosser), Machtmissbrauch (Tonio Schachinger) bis zu psychischer Krankheit (Angela Lehner) und grotesken Texten sowie deren herausfordernden Sprachspielen (Lisa Eckhart, Ferdinand Schmalz). Mit Stella Tack war auch eine junge Jugendbuchautorin vertreten.
Inhaltlicher Schwerpunkt waren aber die Texte an sich, also lasen sich alle in das jeweilige Werk der ausgewählten KünstlerInnen ein. Die Auseinandersetzung mit den Inhalten und der Sprache sowie eigene Interpretationsansätze wurden schließlich von den SchülerInnen im Rahmen einer Blockveranstaltung präsentiert.
So entstand dann tatsächlich ein buntes und überaus interessantes Bild zeitgenössischen literarischen Geschehens und wir konnten uns schon etwas reflektierter über unsere PreisträgerInnen freuen. Außerdem verlängerte sich die Wunschleseliste vieler um einige Werke. Danke an die Klasse für die überwiegend hervorragende Umsetzung dieser Idee!