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Schnitzeljagd zum Thema „Nationalsozialismus in Wien“

An einem frischen Mittwochmorgen kamen alle Schülerinnen und Schüler der 8B rechtzeitig zur Schule, um bei der Schnitzeljagd mitzumachen. Ausgerüstet mit diversen Klemmbrettern, Stadtplänen und einer großen Begierde, den ersten Platz zu belegen, machte sich die Klasse gemeinsam mit Direktorin Mag. Elfriede Wotke und Priv. Doz. Mag. Dr. Martin Neubauer auf den Weg zum Westbahnhof. Dort angekommen, wurde jeder in seine bevorzugte Gruppe eingeteilt und erhielt dementsprechend einen individuellen Startpunkt. Die verschiedenen Truppen bekamen alle einen mehrseitigen Fragebogen, deren Antworten man nur durch das Hinfahren zu bestimmten Orten erlangte. Um erfolgreich abzuschließen, mussten die Schülerinnen und Schüler sowohl essenzielle Ortskenntnisse aufweisen können als auch diszipliniert, zeitsparend und auch gemeinsam als ein Team zusammenarbeiten. Die Ziellinie befand sich in der inneren Stadt, beim Zanoni, wo unsere Lehrer die Zeit im Blick hatten. Nun musste jedes Team in einem begrenztem Zeitintervall zu den sieben Punkten gelangen, die Gruppe mit der größten Wertung würde drei Plus in den Fächern GSPB und Deutsch erhalten, obendrein gab es auch einen speziellen Bücherpreis. In dem ganzen Zeitstress durften die Teilnehmer nicht auf das Fotografieren vergessen, weil die Bilder als Beweis galten und wertvolle Punkte erbrachten.
Die Rätselrallye behandelte einen dunklen Abschnitt in der Geschichte Wiens. Natürlich könnte man meinen, dass die NS-Besatzung in grauer Vorzeit liegt, dennoch sind viele Wunden, welche das totalitäre Regime damals hinterlassen hat, auch heute noch sichtbar. Durch die vielfältigen Gedenktafeln, Monumente und Mahnmale wird das Vergessen an die Verbrechen der Diktatur verhindert und veranschaulicht, wie die einstigen Bewohner Wiens gelitten haben. Leider beachtet man diese wichtigen Denkmäler zu selten, weil einem der eigene Alltag schon genug bedeutende Zeit raubt. Die Schnitzeljagd will auf diese wichtige Thematik aufmerksam machen, indem sie die Mitstreitenden dort hinführt, wo man normalerweise nicht umherzieht. Es war äußerst anregend, mit offenen Augen durch die eigene Stadt zu schlendern und Orte zu erkunden, die einem bisher verborgen geblieben waren.
Die Rätselrallye ist eine gesunde Abwechslung zum typischen Frontalunterricht und vermittelt ein großes Potenzial, weil der neue Stoff viel schneller im Kopf bleibt und auch nicht so schnell wieder verschwindet. Dennoch klagten einige Gruppen nach Überqueren der Ziellinie über plötzliches Auftreten von Müdigkeit, Hunger, Durst und Blasen an den Füßen. Die Schnitzeljagd ist zugegebenermaßen körperlich anstrengend, allerdings bringt sie gelegentlich einzelne Teilnehmer zum Lachen, wenn man gemeinsam über die begangenen Fehler reflektiert.
Armin Pecenkovic, Alija Beslija, Erhan Göksu 8B