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Poetry-Slam in der 4C

Nachdem sich die 4C im Deutschunterricht einige Stunden lang mit Lyrik befasst hatte, veranstaltete die Klasse am 25. Februar 2025 während der Deutschstunde einen Klas-sen-Poetry-Slam. Die Schülerinnen und Schüler hatten zuvor eine Woche lang Zeit be-kommen, um eigene Gedichte zu einem Thema ihrer Wahl zu verfassen.

Zu Beginn der Stunde meldeten sich einige Schülerinnen und Schüler, die ihre Texte nicht präsentieren wollten, als Jury. Ihre Aufgabe war es, den Vortragenden zusammen mit Prof. Ley ein positives und wertschätzendes Feedback für die dargebotene Wort-Kunst zu geben. Dann eröffnete Prof. Ley den Poetry-Slam mit dem Vortrag eines kurzen Gedichts.

Im Anschluss wurde die „Bühne“ für die Schülerinnen und Schüler der 4C freigegeben. Viele meldeten sich und trugen ihre Texte vor, gefolgt vom verdienten Beifall ihrer Klas-senkolleginnen und -kollegen sowie des begeisterten Deutschlehrers. Jedes der dargebo-tenen Gedichte wurde daraufhin kurz gemeinschaftlich besprochen und interpretiert.

„Ich habe erkannt, dass jede Person ein Gedicht anders interpretieren kann und dass Gedichte so viele verschiedene Emotionen ausdrücken können.“ (Pauline Ehn)

„Es war toll, dass man nicht nur Feedback vom Lehrer, sondern auch von andern Schüle-rinnen und Schülern bekommen hat.“ (Marija Banevski)

„Ich habe gelernt, dass es einen Unterschied zwischen dem lyrischen Ich und dem Ver-fasser oder der Verfasserin gibt. Außerdem kann ich Gedichte jetzt besser verstehen.“ (Philip Sirowy)

„Es war affengeil, wie ich die Gedichte als Teil der Jury bewerten durfte.“ (Leonard Kappel)

„Ich habe gelernt, dass man Gedichte aus sehr verschiedenen Perspektiven betrachten, dass man sie unterschiedlich interpretieren kann. Trotzdem können dann beide Meinun-gen, beide Interpretationen richtig sein.“ (Benjamin De Toma)

„Der Poetry-Slam hat mich selbstbewusster und mutiger gemacht. Die Jury hat immer ein gutes Feedback gegeben. Für mich was das die beste und gemütlichste Stunde.“ (Ömer Gültekin)

Einige Schülerinnen und Schüler erklärten sich nach dem Poetry-Slam bereit, ihre Wort-Kunst hier zu veröffentlichen. Eine Auswahl:

Liebe (von Tala Aldamen)

Liebe ist lachen, mitten in der Nacht,
ein Blick, der alles besser macht,
mal hält sie dich fest, mal lässt sie los,
eigentlich ist sie grenzenlos.

Die Blume blüht sanft und fein
Und flüstert leise: „Du bist mein.“
Ich wünsche mir du wärest da,
dann wär alles wunderbar.

Du warst der Wind, der mich sanft berührt,
und hast meine Gefühle tief verrührt.
Nun weht der Wind, doch ohne dich,
kalt und leer, so fremd für mich.

Die Stimmen der Erde (von Valentin Varga)

Ich stehe im Wald, atme tief ein.
Die Luft schmeckt nach Regen und nach Leben.
Der Fluss erzählt von gestern,
die Bäume träumen von morgen.

Die Natur ist oft leise,
doch schweigen tut sie nie.
Sie flüstert im Wind,
sie schreit in den Stürmen,
sie weint im Regen.

Hörst du sie?
Oder bist du schon taub?

Liebe erhellt unser Leben (von Marija Banevski)

Liebe erhellt unser Leben,
schenkt und Licht,
auch wenn dunkle Wolken
am Horizont aufziehen.

Manchmal ist sie leise,
fast unsichtbar,
wie ein sanfter Wind,
der die Blätter streichelt.
Doch ihre Wirkung spüren wir,
tief in unserem Inneren.

Liebe ist wie Sonnenschein,
macht das Herz warm und fein,
ein Lächeln, eine zarte Hand,
ein Funke, der zwei Seelen fand.

Mal leise wie ein Sommerwind,
mal stark, wenn Stürme wildgesinnt,
ein Blick, ein Wort, ein kleines Licht,
das selbst im Dunkeln nicht zerbricht.

Liebe ist nicht immer laut oder groß. Oft versteckt sie sich in den kleinen Dingen – in der Tasse Tee, die uns jemand kocht, wenn wir müde sind, oder im stillen Zuhören nach ei-nem langen Tag. Sie zeigt sich in der Geduld, im Verzeihen und im gemeinsamen La-chen. Liebe wächst, wo sie gepflegt wird, und sie schenkt uns Kraft, die uns selbst in schweren Zeiten trägt.

Mach etwas aus deinem Leben! (von Ronja Müllner)

Ich glaube, wir haben es im Leben alle sehr schwer,
manche weniger und manche mehr.
Es kann oft sehr stressig sein,
also geht mal in euch hinein
und fragt euch: „Wie viele gute Chancen
habe ich eigentlich verpasst?“

Manchmal fühlt man sich allein
und unverstanden
und du willst mit jemandem reden,
hast aber niemanden.
Aber das bedeutet nicht,
dass es dir an Liebe fehlt,
sondern einfach nur,
dass der Gedanke dich quält,
dass es irgendwer weitererzählt.

Ich glaube, wir kennen alle das Gefühl,
man hat niemanden,
dabei ist sehr viel Liebe
in deinem Leben vorhanden!

Ich denke, wir übersehen oft die kleinen Dinge,
die uns Freude bereiten,
da wir unserem Alltag
nicht gerne entgleiten.

Man fühlt sich von diesem Alltag so eingeschränkt,
dass man den Kopf ganz hinuntersenkt,
also komm aus diesem Alltag heraus
und mach was aus deinem Leben,
denn wenn du es zulässt,
kann’s dir was geben.

Manchmal denk‘ ich… (von Sefika Nas Okatan)

Manchmal denk‘ ich,
du kommst gleich rein,
doch dann fällt mir ein,
das kann nicht mehr sein.

Du bist gegangen,
die Zeit blieb stehen,
nichts ist mehr wie vorher,
nichts kann weitergehen.

Ich halte an den Erinnerungen fest,
an all den Momenten,
die du uns gelassen hast.
Und eines Tages
werden wir uns wiedersehn,
das weiß ich genau!

Bis dahin trag ich dich
In meinem Herzen fort,
und fühle dich bei mir,
immer, an jedem Ort!