Die 6A besuchte gemeinsam mit Prof. Pejrimovsky und Prof. Seidl einen hochspannenden Vortrag bei der Hebamme Klaudia Awad-Logar von Young Mum im St. Josef-Krankenhaus. YoungMum ist eine Organisation, die junge Mütter im Alter von 13 bis 20 Jahren von der Schwangerschaft bis zur Geburt und darüber hinaus berät und betreut. Viele junge Frauen sind mit einer frühen, meist ungeplanten, Schwangerschaft überfordert und brauchen jegliche Hilfe, da sie beispielsweise Hemmungen haben, mit ihren Eltern zu sprechen. 
Manche Frauen, nicht nur ganz junge, wehren sich sogar so sehr, eine ungewollte Schwangerschaft zu akzeptieren, dass sie diese bis kurz vor der Geburt nicht bemerken (wollen). Auch diese Fälle werden im Krankenhaus aufgefangen.
Im Schnitt werden im Jahr etwa 100 Geburten über YoungMum betreut, wobei natürlich auch die Väter und werdende Großeltern beraten werden.
Anhand des fiktiven Pärchens Ona und Finn wurden alle Handlungsoptionen bei einer ungeplanten Schwangerschaft durchbesprochen, und zwar auf der medizinischen, persönlichen, gesellschaftlichen und gesetzlichen Ebene.
Im Zuge dessen wurde auch gefragt, ab wann man in Österreich überhaupt Sex haben darf. Die Antwort ist nicht so einfach: eigentlich ab 14, sofern der/die Partnerin nicht mehr als drei Jahre älter oder mindestens 13 ist. Hier gibt es mehr Infos zur Rechtslage in Österreich zum Thema Sexuelle Kontakte unter Jugendlichen:
https://www.oesterreich.gv.at/themen/familie_und_partnerschaft/familie-und-kinderfuersorge/jugendrechte/sexuelle_kontakte.html
Kommt es in Folge zu einer Schwangerschaft, ist es ab 14 Jahren alleinige Entscheidung der Schwangeren, einen Abbruch vornehmen zu lassen oder das Kind auszutragen. Mit 13 müssen Erziehungsberechtigte hinzugezogen werden, aber auch hier wird eigentlich dem Willen des Mädchens stattgegeben, rechtlich handelt es sich um einen Graubereich.
Hier gibt es rechtliche Informationen zum Schwangerschaftsabbruch in Österreich:
https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesundheit/schwangerschaftsabbruch.html
Schließlich wurden die Möglichkeiten aufgezeigt, wenn Ona das Kind austrägt und nicht behalten kann oder möchte: anonyme Geburt, Abgabe an Pflegeeltern, Adoptionsfreigabe oder die Babyklappe. Wünschenswert ist natürlich, dass Finn an ihrer Seite ist und sie gemeinsam, bestenfalls mit Unterstützung ihrer Eltern, ein Kind im Familienverband aufziehen. In vielen Fällen ist das schließlich auch der Fall. Sollte dies unter Umständen nicht möglich sein, kann Ona mit dem Kind eine Mutter-Kind-Einrichtung aufsuchen.
https://www.wien.gv.at/sozialinfo/content/de/10/SearchResults.do?keyword=Wohnen+f%C3%BCr+Mutter+und+Kind
„Das größte Geschenk auf der Welt ist ein gesundes Kind.“, um Frau Dr. Hirtenlehner-Ferber, die das Wpf Biologie im Jänner besuchen durfte – wir haben berichtet: Chlamydien treffen Filzlaus! Zum Glück nur auf der Leinwand…, zu zitieren. 
In diesem Sinne widmete Fr. Awad-Logar den zweiten Teil ihres Vortrags der Geburt, die sie uns mit einer Puppe mit Nabelschnur, einem Becken und Plazenta mit Fruchtblase aus Stoff sehr anschaulich erklärte.
Krönender Abschluss dieser Veranstaltung war die Besichtigung eines Kreißsaals, der seinen Namen tatsächlich aufgrund des Worts „kreischen” trägt. Kreischen hörten wir zum Glück niemanden, dafür waren die Einrichtung und die Hilfsmittel für die Geburt umso spannender.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau Awad-Logar, die uns über drei Stunden einen überaus interessanten Vormittag geboten hat! Unsere SchülerInnen wurden außerdem wieder einmal sehr für ihre Mitarbeit und ihr Interesse gelobt.
Vielleicht wäre es auch noch wichtig zu sagen, dass frau eine ungeplante Schwangerschaft oder die Entscheidung über einen Abbruch nicht alleine durchstehen muss. Bei YoungMum werden Betroffene, das schließt die Männer ein, in jedem Fall aufgefangen; Erziehungsberechtigte werden übrigens nur auf Wunsch der Schwangeren verständigt.
