Bundesgymnasium und Realgymnasium Erlgasse 1120 Wien, Erlgasse 32-34, 01/813 91 82 – 0

Warum ein bisserl Liebe nie schadet

Am 8. November 2024 machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der unverbindlichen Übung „Literatur live“ in Begleitung von Frau Direktorin Wotke auf ins Theater in der Josefstadt, um Ferdinand Raimunds romantisch-komisches Original-Zauberspiel „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ zu sehen. Mit einer Mischung aus Magie, Witz und Lebensweisheit traf uns das Stück mitten ins Herz und brachte uns nicht nur immer wieder zum Schmunzeln, sondern gab auch einige Denkanstöße.

Denn der griesgrämige Rappelkopf hat es nicht immer leicht mit seinen Mitmenschen, wo sie doch alle immer gegen ihn arbeiten. Auch beim Anblick des Bräutigams in spe seines Malchens, seiner Tochter aus dritter Ehe, zieht sich alles in ihm zusammen und ein Gefühl des Widerwillens macht sich in ihm breit. Und selbstverständlich geht ihm seine Frau Sophie die ganze Zeit absichtlich auf die Nerven und seine Dienerschaft, vor allem das Kammermädchen Lieschen und Habakuk, sind einfach zu einfältig und nutzlos.

Doch mit etwas Hilfe vom Alpenkönig gelingt es Rappelkopf schließlich, doch noch auf den rechten Weg zu finden. Der mächtige Berggeist verwandelt ihn in seinen Schwager, wodurch er unerkannt in seinem eigenen Haus Mäuschen spielen kann. Als er sich selbst dann grantig und launisch seine Mitmenschen und Familie tyrannisieren sieht, muss er sich eingestehen, vielleicht doch ein bisschen zu übertreiben. Er erkennt, dass seine mittlerweile vierte Frau ihn wirklich liebt, August der Richtige für seine Tochter ist, Habakuk, wo er doch zwei Jahre in Paris war, niemandem etwas antun würde und Lieschen doch pfiffiger als gedacht ist. Ein bisserl mehr Liebe tät ihnen allen gut.

Der selbst ernannte Menschenfeind wird wieder zurückverwandelt und nimmt ab nun jeden so hin, wie er ist. Denn wie er und wir alle aus seiner Geschichte gelernt haben: Man muss sich als Mensch erst einmal selber erkennen, um über andere zu urteilen.

Emily Niesner, 7B