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„Kennst mich nicht mehr?“ – bei früheren Verhältnissen durchblicken

Literatur ohne Langeweile, lieber mit Lachen – davon gab es ganz viel bei der szenischen Lesung von Nestroys „Früheren Verhältnissen“ am 06.11. durch einen gern gesehenen Gast an der Erlgasse: Herrn Professor Neubauer. Mit dabei war die 7B, alle LiteraturLIVE-Teilnehmer, sowie Frau Direktorin Wotke und Herr Professor Stumpfer und Riedl.

Wenn auf der Bühne im Festsaal nicht nur ein Tisch, Sessel und ein Glas Wasser gestanden wären (das sorgsam während der Lesung immer wieder aufgefüllt wurde), hätte man fast glauben können, dass sich hier mehrere Schauspieler befinden – denn eine Stimme wurde zu vier verschiedenen und wir bekamen sogar einige Couples zu hören. Nicht nur der Vortragende trug zu dieser Atmosphäre bei, sondern auch das mitreißende Theaterstück.

Denn die Herausforderung, den Überblick bei diesem Werk zu bewahren, welches bis zum Schluss voller unerwarteter und in die Irre führender Wendungen war, hielt uns auf Trab. Die Komödie, die von Verwechslungen und falschen Annahmen lebt, ist das vorletzte Stück von Johann Nestroy – und wohl auch eines der besten.

Dabei kommt es mit nur vier handelnden Personen aus: Herr und Frau Scheitermann, ein wohlhabendes Paar, deren Köchin Peppi und ihr Hausknecht Muffl. Wie der Titel schon andeutet, verstecken sie Verhältnisse aus ihrer Vergangenheit, die im Laufe des Stücks nach einigen Umwegen auftauchen. Johann Scheitermann, heute Holzhändler, war früher Hausknecht und versucht dies vor seiner Gattin zu verheimlichen, die aus reicher Familie kommt. Sie vermutet jedoch, dass ihr Mann Geheimnisse vor ihr verbirgt, nämlich Verbrechen begangen zu haben. Als auch noch Peppi und Muffl dazu kommen, droht die Wahrheit ans Licht zu kommen.

Und, bisher mitgekommen? Dank einiger Notizen und gelegentlichem Zusammenstecken der Köpfe ist es uns gelungen und hat für viel Spaß bei der Verwirrung auf der Bühne und im Publikum gesorgt.

Wir bedanken uns für den motivierenden Besuch von Herr Professor Neubauer und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!

Magdalena Savic, 7B