Meine SchülerInnen wissen, bei der Seidl lernen s‘ immer a bisserl Wienerisch. Geht’s ihr am Vormittag in Deutsch noch um den Doppler, genauer gesagt um Stefan Slupetzkys Kriminalgeschichte „Dopplermord“, kredenzt sie im Wahlpflichtfach ein feines Rehbeuschel, freilich ohne Seidel. Die Wienerin weiß, Lunge muss dabei sein und das feste Herz, Majoran und Sauerrahm…naja. Der Slupetzky hat’s als Kind schon nicht essen mögen und unseres ist auch keins für den Salon geworden, aber für die zweite Sektionsstunde ist’s ein Erfolg gewesen: Mit Leidenschaft sezierten die SchülerInnen Zunge, Schlund und Luftröhre, Herz, Leber und Lunge vom Reh. Dabei trennten sie zuerst alle […]