Nachdem die Schülerinnen und Schüler der 7B die ganze Oberstufe in Wien verbracht hatten, war es am 25.6. um 9 Uhr Zeit, sich das erste Mal gemeinsam ins Ausland zu wagen. Am Prager Bahnhof angekommen, machten wir uns auf dem Weg zum Hotel, wo wir unsere Zimmer bezogen. Danach ließen wir uns von einer Stadtrallye durch die Stadt führen. So trafen wir Libussa, die Gründerin Prags, begutachteten den Altstädter Ring, überquerten auf der Karlsbrücke die Moldau und bestiegen den Hradschin, um einen guten Ausblick auf Prag zu bekommen. Die lange Wanderung sorgte für ordentlichen Hunger, weswegen die Schülerinnen und Schüler sich in den Abendstunden erschöpft zu den Restaurants Prags schleppten.
Als wir unsere erste Nacht in Tschechien überstanden hatten, machten wir uns nach dem Frühstück gleich auf den Weg zum jüdischen Friedhof. Das kleine hügelige Gebiet war dicht mit Grabsteinen gefüllt. Danach machten wir Bekanntschaft mit unserer Reiseführerin, die uns besonders viel über das jüdische Viertel in Prag erzählte. So sahen wir ein etwas skurriles Kafkadenkmal, einige Synagogen, eine Uhr mit hebräischen Zeichen, eine hängende Freudstatue sowie die Fakultätsgebäude der Prager Universität. Zum Abschluss genossen wir eine zweistündige Bootsfahrt auf der Moldau.
Am dritten Tag gönnten wir uns eine Auszeit von Prag und fuhren mit dem Bus in die Stadt Kutna Hora. Sowohl die Hin- als auch die Rückfahrt wurden zur Erholung von langen Stadtwanderungen und stechender Hitze genutzt. Im kleinen Städtchen besichtigten wir eine Kirche mit Knochendekoration, in der wir – zum großen Entsetzen von Herrn Professor Neubauer – keine Fotos machen durften. Auf einer Festung wurde uns in einem Museum von der Prägung des Prager Groschen in Kutna Hora erzählt, und auch die Klasse selbst durfte eine Münze prägen. Nach dieser Knochenarbeit gönnten wir uns eine Pause mit Pizza und Eis, um uns danach eine riesige Kathedrale anzuschauen. Anhand von einer Statue eines Bergarbeiters erklärte uns die Reiseleiterin deren harte und gefährliche Arbeit. Als wir wieder in Prag angekommen waren, durften wir uns frei beschäftigen – oder genau das Gegenteil in Form eines Mittagsschlafs im Zimmer. Nach einem Abendessen, das für die einen mehr oder weniger zufriedenstellend war, ruhten wir uns ein letztes Mal in unseren Zimmern in Prag aus.
Aufstehen, frühstücken, Koffer packen und schon machten wir unseren letzten Spaziergang in Prag. So traf man auf ein Denkmal, das an den Studenten Jan Palach erinnert, der sich aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings selbst verbrannt hatte. Ebenso bekam ein Biber, der sich durch seine Menschennähe schon ein Wohlstandsbäuchlein angefressen hatte, an der Moldau Besuch von der 7B. Nach einigen Fotos von pinkelnden Statuen vor dem Kafkamuseum und Gruppenbildern vor dem John Lennon Wall kauften wir uns die letzten Souvenirs für die „Zurückgebliebenen“. Um 15 Uhr brachen wir zum Bahnhof auf, um auf einer geselligen Zugfahrt mit leichter Verspätung zurück nach Wien zu kommen.
Moritz Stein, 7B