Am 2. 6. besuchten die 5. Klassen im Rahmen des BE-Unterrichtes gemeinsam mit der Zeitzeugin Mag. Eveline März das jüdische Museum. 1938 musste Fr. März als Baby mit ihrer Mutter aus Wien flüchten. Sie erzählte uns von ihren Jahren in den USA, Israel und Österreich.
Während jeweils ein Teil der Gruppe die Führung im Museum bekam, besichtigte der andere Teil Denkmäler im 1. Bezirk, die an den 2. Weltkrieg erinnerten.
Zuerst trafen wir uns alle gemeinsam mit Fr. März in der Spiegelgasse 3. Dort zeigte sie uns „Steine der Erinnerung“. Das sind Messingplatten, auf denen die Namen deportierter Jüdinnen und Juden eingelassen wurden. Im Rahmen des Erinnerungsprojektes wurden und werden diese Messingplatten vor den ehemaligen Wohnorten der Ermordeten angebracht. Die „Steine“ in der Spiegelgasse Nr. 3 erinnern an die Familie der Großmutter von Fr. März, weswegen sie uns hier begrüßte und im Gedenken an die verlorenen Verwandten einige Worte sprach.
Die Führung im Museum war sehr spannend. Wir wurden von Fr. Landsmann geführt, welche die Themen sehr anregend erklärte. Frau März ergänzte die Führung durch Erzählungen aus ihrem Leben. Wir bekamen die Aufgabe selbst Objekte aus der Ausstellung zu wählen. Das gefiel mir sehr gut, da es zu jedem Objekt anschließend eine Geschichte gab. So erfuhren wir viel Interessantes, aber auch Trauriges und Schreckliches.
Während der folgenden Stadtführung schockierte mich das Denkmal am Morzinplatz am meisten. Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich hier nämlich das Hauptgebäude der Gestapo. Heute steht ein Wohnhaus an der Stelle. Zum Abschluss gingen wir zum Judenplatz und sahen uns das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah an, welches an die ca. 65 000 ermordeten Jüdinnen und Juden erinnert. (Elina 5b)
„Heimat ist dort, wo das Leben sinnvoll ist.“ – Dieses Zitat von Frau März berührte mich sehr.“ (Samir 5a)
„Ich fand die Tour großartig! Wir konnten viele Erkenntnisse über die Juden und über die Nazis gewinnen. Ich fand es erschreckend, dass die Synagoge in der Seitenstättengasse als einzige die Novemberpogrome 1938 überstanden hat. Schön, dass sie heute immer noch dort steht. Es hat mich auch daran erinnert, dass diese Ereignisse gar nicht so lange her sind, – vor allem ist Frau März ein Zeichen dafür. Die Ausstellung im Museum hat mir neue Aspekte über das Judentum gezeigt und – so wie es unserer Vermittlerin Fr. Landsmann gesagt hat: Jüdinnen und Juden gab es lange vor der Nazizeit und das Judentum besteht aus weit mehr als den Geschehnissen zwischen 1938 und 1945.“ (Amir 5b)
„Ich finde es gut, dass wir durch die Stadt gegangen sind, uns Denkmäler angeschaut haben und auch über die Synagoge im 1. Bezirk geredet haben. Dass uns eine Zeitzeugin im Museum begleitet hat, das gab nochmal mehr Aufschluss über das Thema.“ (Sebastian W. 5a)
„Der Ausflug zum Jüdischen Museum war ein sehr schönes und lehrreiches Erlebnis. Unsere Begleitung, Fr. März, hat uns viele erstaunliche Geschichten über sich und über das Schicksal ihrer Familie im 2. Weltkrieg erzählt. Sehr interessant fand ich auch den Spaziergang zu den verschiedenen Denkmälern. Wir erfuhren einiges über die Umstände und die Geschichten, die zur Errichtung derselben führten. Man kann anhand der Denkmäler das Leid der Jüdinnen und Juden besser nachvollziehen und diese gleichzeitig ehren und in Erinnerung behalten.“
„Beeindruckend fand ich die große Sammlung der Kostbarkeiten im jüdischen Museum und auch die interessanten Geschichten der Denkmäler.“ (Daniel 5a)
„Ich fand es toll, dass Fr. März und Fr. Landsmann uns auch darauf hingewiesen haben, dass die Geschichte des Judentums in unseren Schulbüchern oft nur sehr verzerrt dargestellt ist.“ (Luna 5b)
„Sowohl die Museumsführung, als auch die Stadtführung, bei der wir verschiedenen Denkmäler vergleichen konnten, waren sehr interessant. Ich finde es sehr stark von Frau März, dass sie der heutigen Generation ihre Geschichte erzählt. Ich habe mir vorgenommen meinen eigenen Kindern auch einmal all die Denkmäler zu zeigen und sie zu informieren, weil solche Grausamkeiten nicht vergessen werden dürfen!“ (Andra 5b)
„Die Museumsführerin Hannah Landsmann war echt cool. Ihre Positivität hat die Spannung erhöht.“ (Dzhamilya 5a)
„Ich fand es toll, dass wir uns mit Frau März getroffen haben. Ich fand sie sympathisch und nett und es war interessant, was sie uns über sich selbst erzählt hat. Auch unsere Vermittlerin Frau Landsmann war sehr lieb. Man merkte, dass sie sich mit dem Thema auskennt.“ (Alina und Lisa 5b)
Alexandra Brandl & Cornelia Hauer