Was würde der Maler Friedensreich Hundertwasser von unserem Schulhaus halten? – Er würde das Gebäude vielleicht als „gottlos“ bezeichnen. Denn ebenso nannte er die gerade Linie. Er selbst bevorzugte nicht nur in der Malerei, sondern auch bei den Gebäuden, die er mitgestaltete, geschwungenen Formen. Diese kommen in der Natur öfter vor und das harmonische Leben mit und in derselben war ihm besonders wichtig. Das und vieles mehr machte ihn – lange vor Greta Thunberg – zu einem Vorreiter der Ökologiebewegung.
Seine fröhlichen Bilder in kräftigen, bunten Farben kennt wohl jeder. Die 6B konnte am 10. Mai im Rahmen einer Ökologie-Führung durch das von Hundertwasser gestaltete Kunsthaus mehr über den Menschen und Aktivisten dahinter erfahren. Z. B. über sein Ideal des naturverbundenen Lebens und Sterbens. – Denn auch zu letzterem hatte er genaue Pläne: Seinem Wunsch entsprechend wurde er in Neuseeland unter einem großen Baum ohne Sarg begraben. Diese Bestattungsmethode beschleunigt den Verwesungsvorgang, durch den sein Körper umgewandelt, von den Wurzeln aufgenommen und so in den Baum verwandelt wird.
Wir erfuhren aber auch einiges über sein persönliches und gesellschaftspolitisches Engagement. Von der Besetzung und Rettung der Hainburger Au 1984 bis zur Gestaltung der klimafreundlichen Müllverwertungsanlage Spittelau, für die Hundertwasser höchste Umweltstandards vorausgesetzt hat.
Unsere Pläne, die Terrassen des Gymnasium Erlgasse zu begrünen würden dem Künstler jedenfalls sehr zusagen! Dafür konnten wir uns auch einige Inspiration von den grünen Dächer des Kunsthauses holen! Andere – sicherlich auch sehr fortschrittliche – Ideen, wie die Verwendung von Humus-Toiletten, lassen wir vorerst lieber aus.
Cornelia Hauer, Fotos von Salma und Michaela