Am Donnerstag, den 24. September, haben wir, die 8B, eine neue Seite von Wien kennengelernt. Da wird sicherheitshalber nicht mit der U-Bahn gefahren sind, kamen wir nach einem zweistündigen Fußmarsch entlang dem Wienfluss, begleitet von Frau Professor Freytag, am Karlsplatz an. Dort ging es auch schon mit unserer Supertramp-Führung los. Es gibt unzählige Geschichten von Menschen, die Rauschgift zum Opfer gefallen sind, leider hat nur eine Handvoll von diesen ein Happy End. Wir hatten jedoch das Glück, eine dieser wenigen erzählt zu bekommen. Martin, ein ehemaliger Drogenjunkie (so bezeichnete er sich selbst), Obdachloser und Punk, hat uns von seinem (damaligen) spannenden Leben erzählt. Während er erzählte, gingen wir einige Hotspots ab, die er selbst noch von seiner Jugendzeit kannte. Er zeigte uns seinen alten Schlafplatz und seine Aufenthaltsorte untertags. Als Zuhörer konnte man sich wirklich in seine Lage hineinversetzen und wir hörten ihm alle interessiert und aufmerksam zu. Verlassene Häuser, Parks, Obdachlosenheime und eine große Community haben ihm in schweren Zeiten geholfen.
Als er seine Freundin kennenlernte, konnte er sein Schicksal „endlich“ zum Guten wenden.
Geschockt, aber auch fasziniert von dieser Schattenseite Wiens, wurden wir beim Haus des Meeres entlassen. Wir sind uns sicher, dass wir alle etwas Wichtiges von diesem Ausflug mitgenommen und gelernt haben. Wir sollten zum Beispiel keine Vorurteile haben und jeden Menschen, auch wenn dieser Mensch auf der Straße lebt, mit Respekt behandeln. Keiner sucht sich aus auf der Straße zu leben, jedoch glauben wir schon, dass sich einige von uns jetzt besonders gut auf die Matura vorbereiten.
Sonja und Ayla