Wir schreiben den 4.6.2019, die Sonne scheint über Wien, und kaum eine Wolke ist am Himmel zu sehen. Es ist also das beste Wetter für den lang herbeigesehnten SUMMER STAGE LAUF an der Roßauer Lände im 9. Bezirk. Schon beim schulinternen Treffpunkt – den Garderoben des Turnsaales – spürt man die Vorfreude auf diesen Lauf.
12 Uhr und 10 Minuten: Die 26 mutigen Teilnehmer und Teilnehmerinnen setzten sich bei 30° Celsius in Bewegung. Der Gang zur U-Bahn wurde schon von einigen eifrigen – hauptsächlich männlich Heranwachsenden – mit dem eigentlichen Lauf verwechselt. So überholten sie schnellen Schrittes die an der Spitze gehende Prof. Hager, die die Schüler immer wieder achtsam einholen konnte, um deren Tempo zu drosseln. Die klimatisierte U-Bahn konnte die aufgeregten Gemüter erst einmal beruhigen … vorerst.
Punkt 13 Uhr: Nach dem Aussteigen bei der U4 Station Friedensbrücke ging es auch schon zur Streckenbesichtigung. Diese war, so ehrlich muss man sein, keine taktische Überlegung des LehrerInnenteams Hager/Depauly, sondern war dem Umstand geschuldet, dass die Station Roßauer Lände gesperrt war. Jedoch sollte sich dieser kleine Umweg bezahlt machen. Ähnlich wie wir es von Anna Veith und Marcel Hirscher aus dem Fernsehen kennen, wurden die Kurven und Haarnadeln peinlichst genau analysiert, damit nirgendwo eine Hundertstel auf der Strecke bleibt.
13 Uhr 15: Während die Schülerinnen und Schüler ihre Laufshirts mit den Starnummern verschönerten, und mit den Sicherheitsnadeln luftdurchlässiger machten, konnte man einen Blick zur Konkurrenz werfen. Das Teilnehmerfeld war rekordverdächtig hoch. Somit wurde sehr schnell klar, dass heute eine Glanzleistung benötigen wird, um vorne mitzumischen. Je näher die Startzeit rückte, desto ruhiger und besonnener wurden die Läuferinnen und Läufer. Man konnte fast die Donau rauschen hören. Nach einem kurzen, aber knackigen Einlaufen ging es auch schon an die Startlinie. 3…2…1…Los!
13 Uhr 45: Die Vertreterinnen und Vertreter der Erlgasse schossen ähnlich schnell wie der Startschuss über die Startlinie, und ließen dadurch schon die ein oder andere Schule hinter sich. Schon nach wenigen Metern konnten sich einige Schülerinnen und Schüler in der Spitzengruppe festsetzen. Das Tempo war hoch, das Wetter warm, helfenden Rückenwind suchte man an diesem windstillen Tag vergeblich.
Je länger der Lauf wurde desto mehr machte sich der schweißtreibende Turnunterricht während des Schuljahres bezahlt. Nach kräftezehrenden 1200 m Laufstrecke wurden unsere Läuferinnen und Läufer frenetisch auf der Schlussgeraden beklatscht, und konnten mit hervorragenden Zeiten die Ziellinie überqueren. Verschwitzt, aber glücklich wurden unsere Schülerinnen und Schüler im Zielraum mit einer Wasserflasche und einem Fächer ausgestattet, um sich so innerlich wie äußerlich abkühlen zu können. Da es aufgrund der hohen TeilnehmerInnenzahl mehrere Läufe gab, hieß es nun warten wie gut die eigene Zeit im Vergleich zum restlichen StarterInnenfeld war.
14 Uhr 45: Der Platzsprecher eröffnete die Siegerehrung. Gespannt wurde auf die Endergebnisse gewartet. Spannung lag in der Luft. Bei der U12 der Burschen war es dann schließlich soweit: Fabio Luis Redhammer (1D) erreichte den tollen 3. Platz. Der Applaus war zu diesem Zeitpunkt schon äußerst laut. Doch was dann folgte hätte kein Hollywood-Autor spannender schreiben können. Viktor Pajicic (1A) konnte sich mit der besten Zeit seines Jahrgangs den obersten Stockerlplatz sichern. 1. Platz für die Erlgasse! Der Jubel war ohrenbetäubend! Manch Anrainer musste sogar das Fenster schließen, um nicht beim dienstägigen Mittagsschlaf gestört zu werden. Doch es sollte nicht der einzige Erfolg bleiben. Als nächste Kategorie wurde die weibliche U14 geehrt. Auch hier erreichten wir mit Taina Holzleitner (3B) den großartigen 3. Platz, den sie freudestrahlend entgegennahm. Die männliche U14 wurde ebenfalls würdig durch die Erlgasse vertreten. Mit den sensationellen Plätzen 2. und 3. hinterließen Samuel Jakesevic und Mihail Djedovic (beide 2A) einen bleibenden Eindruck. Wer nun denkt, dass die Erfolge hiermit zu Ende sind, hat sich geirrt. Anamika Rana (3D) schaffte es bei der weiblichen U16 ebenfalls aufs Podest, und wurde zu Recht mit dem Pokal des 2. Platzes, der mit einer fantastischen Zeit erlaufen wurde, belohnt. Last but not least folgte nun die männliche U16. Wie von der Tarantel gestochen lief hier Philipp Payer (3A) an, teilweise schon mit Bartwuchs ausgestatteten Konkurrenten, vorbei und erkämpfte sich so den phänomenalen 2. Platz.
15 Uhr: Nach kurzer Autogrammstunde und einigen Selfies mit den zahlreichen Fans, manch einer wurde sogar nach seiner Telefonnummer gefragt, trat die Erlgasse müde, aber mit einem tollen Erlebnis im Gepäck ihre Heimreise an. Vereinzelt konnten man am Weg noch ,,Erlgasse Erlgasse” Sprechchöre vernehmen, bis man schließlich vor ebendieser stand. Zurecht, an diesem wunderschönen Dienstag im Juni.