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Kulturreise der 8A und 8B nach Andalusien

Samstag, 22. September 2018, Ankunft

Der lang ersehnte Tag traf endlich ein! Viele von uns hatten schon Tage vor der Abfahrt die Koffer gepackt, weil die Vorfreude auf Málaga einfach viel zu groß war. Das Abreisedatum war weise gewählt worden: Während auf Wien nämlich eine Kältewelle zukam, landeten wir nach etwa drei Stunden endlich im warmen Südspanien. Nachdem wir in unserem Hostel eingecheckt hatten, schauten wir uns die Innenstadt von Málaga an. Komischerweise fiel uns sofort auf, wie sauber die Straßen im Gegensatz zu Wien sind. Am Abend wurden wir entlassen und konnten am Hafen essen gehen.

Sonntag, 23. September 2018, Málaga

Der erste Tag war wohl der entspannteste der Woche gewesen, denn am Sonntag starteten wir schon früh am Morgen mit dem Programm voll durch. Wir besuchten zuerst die katholische Kathedrale im Zentrum der Stadt und kamen gerade richtig zur Messe, die in lateinischer Sprache gehalten wurde. Unser nächstes Ziel war das Castillo de Gibralfaro, Ruinen einer Burg. Der steile Weg auf den Hügel war zugegebenermaßen recht anstrengend, dafür konnten wir die Aussicht über die ganze Stadt umso mehr schätzen. Außerdem wurden wir reich belohnt: Unseren Nachmittag genossen wir entspannt in der prallen Sonne am Strand. Bei der Hitze konnten wir jedoch auf keine Abkühlung im Meer hoffen, das Wasser war nämlich genauso warm, aber das ist wohl Jammern auf höchstem Niveau. Gegen Abend entfernten wir uns vom Zentrum und marschierten eineinhalb Stunden lang auf der Promenade Richtung Osten. Endlich am Ziel angekommen, waren die Freude und vor allem der Hunger groß. Von den verschiedenen Spezialitäten Spaniens, wie beispielsweise der Paella, konnten wir gar nicht genug kriegen. Etwas übermüdet fuhren wir dann mit einem Bus wieder zurück ins Hostel.

Montag, 24. September 2018, Ausflug nach Ronda

Nach einer einstündigen Anfahrt kamen wir um 10:30 in Ronda an. Um 10:45 machten wir eine kleine Pause beim „Plaza de la Merced”, wo dann Herr Professor Neubauer eine Schweigeminute einlegte, im Gedenken an alle Schüler und Lehrer an der Erlgasse, welche sich zu diesem Zeitpunkt im Unterricht befanden. Unser nächstes Ziel war eine Stierkampfarena, die sogenannte „Plaza de toros”, welche wir leider nur von außen betrachten konnten. Nach einem längeren Fußmarsch erreichten wir anschließend um 11:35 die „Puente Nuevo”, eine atemberaubende Brücke. Das Hotel „Catalonia Reina Victoria”, in dem auch der berühmte Dichter Rainer Maria Rilke genächtigt hatte, bot anschließend noch eine unvergleichliche Aussicht auf die Berge Andalusiens.

Dienstag, 25. September 2018, Ausflug nach Sevilla

Am darauffolgenden Tag starteten wir unsere Stadtbesichtigung auf der „Plaza de España” in Sevilla. An diesem Ort ist ein großes halbkreisförmiges Gebäude mit Kachelornamenten zu bestaunen, welche die spanischen Provinzen zeigen. Anschließend gingen wir zur Kathedrale von Sevilla. Sie ist die größte Kirche Spaniens, und wir hatten eine lustige Führung, geleitet von Herrn Professor Neubauer. Danach bestiegen wir den Glockenturm, der 93 Meter hoch ist, zu Fuß. Voller Erschöpfung oben angekommen, bot sich uns ein atemberaubender Ausblick auf die Stadt. Die meisten waren danach entkräftet, deshalb ging nur ein Bruchteil der Gruppe zum Metropol Parasol, einer wundervollen Holzkonstruktion in der Altstadt Sevillas.

Mittwoch, 26. September 2018, Ausflug nach Córdoba

Auf dem Weg zu unserer ersten Station, der römischen Brücke in Córdoba, klärte uns Herr Professor Neubauer über die interessante Geschichte der Stadt auf. Als Hauptstadt des maurischen Reiches war sie im Mittelalter die am weitesten entwickelte Stadt Europas; während Londoner am Abend noch im Dunkeln über ungepflasterte Straßen stolperten, gab es in Córdoba bereits Straßenbeleuchtung und Backsteinstraßen. Die Sonne stand exakt im perfekten Winkel am Himmel, also überquerten wir die römische Brücke, die auf den Einfluss der Römer – noch vor den Mauren – hinweist, um ein Foto vom Eingang zur Altstadt zu knipsen.
Weiter ging es Richtung Mezquita, die gegenüber dem Bischofspalast steht. Ursprünglich als Moschee errichtet, wurde sie unter den Christen zu einer Kirche umfunktioniert. Mit Herrn Professor Neubauer als Tourguide an der Spitze sahen wir uns das Gebäude von innen an. Wir entdeckten auf Arabisch geschriebene Namenstafeln der Arbeiter, die am Aufbau der Mezquita beteiligt waren. Einige davon konnte Sadaf erfolgreich für uns entziffern. Wir schauten uns die Gebetsnische und zu guter Letzt den später hinzugebauten, prunkvollen christlichen Altar an.
Nach einer kurzen Pause folgte die Besichtigung des Alcázar, was so viel wie Palast bedeutet. Beeindruckt durch die vielen Wasserbecken, den Aussichtsturm und die wunderschön gestaltete grüne Parkanlage, schossen wir Unmengen an Fotos. Bis wir alle wieder am Stadttor zur Abfahrt bereit sein mussten, bot sich die Gelegenheit für eine individuelle Besichtigung der Judería und ein bisschen Freizeit.
Moschee, Bischofpalast, Judenviertel: Córdoba – eine wunderschöne Stadt, drei große Religionen friedlich vereinend, die fortschrittlichste Stadt des Mittelalters und definitiv ein Höhepunkt unserer Spanienreise.

Donnerstag, 27. September 2018, Ausflug nach Granada

Am 27. September stand schließlich die prachtvolle Stadt Granada auf dem Besichtigungsplan. Nach einer erholsamen Busfahrt stiegen wir gestärkt aus und machten uns sogleich auf den Weg zur Kathedrale. Diese ist zentral gelegen und im Inneren noch um einiges prunkvoller, als ihr Äußeres vermuten lässt. Eindrucksvoll sind einerseits die hohen weißen Wände, andererseits die zahlreichen Ornamente. Insbesondere wird allerdings allen Schülerinnen und Schülern die humorvolle Führung von Herrn Prof. Neubauer in Erinnerung bleiben. Diese fand jedoch mehr oder weniger gezwungenermaßen statt, da uns die Security Guides nicht erlaubten, uns aufzuteilen, und daher unsere gesamte Gruppe überwachten.
Nachdem alle noch einige Erinnerungsfotos geschossen hatten, bewegten wir uns wieder nach draußen und durften uns nun in kleinen Kleingruppen selbst in der Stadt umsehen, bevor wir uns auf den Weg zur Alhambra machten. Alhambra – eine märchenhafte Stadtburg, die 250 Jahre lang die Residenz der Nasridenkönige war. Schlanke Säulen, durchbrochene Formen und phantasievolle Stuckverzierungen prägen die Bauten, harmonische Pflanzungen und Wasserspiele die Gärten. Dank der kleinen Palästen, Türme, Mauern sowie Grünanlagen bekamen wir den Eindruck längst vergangener Zeit mit all ihren Geschichten und Legenden. Die Exkursion war wie ein Märchen aus 1001 Nacht, dessen Protagonisten wir für eine kurze Zeit sein durften.

Freitag, 28. September 2018, Málaga

Endlich lange schlafen. Zum ersten Mal in der Woche konnten sich die 35 übermüdeten Nachteulen wieder erholen. Die einzige Vorgabe: 9:30 Uhr vor der Kirche. Von dort ging es weiter ins Picasso-Museum, wo wir zu dieser frühen Morgenstunde als erste Gruppe eingelassen wurden und somit vorerst ungestört einige der bedeutendsten Kunstschätze der Welt bestaunen durften. Um das Bildungserlebnis zu vertiefen, wurden alle Schüler und Schülerinnen dazu ermutigt, sich auf ein eventuelles Referat über ein Werk der Wahl vorzubereiten.
Glücklicherweise wurde dieser Hinweis ernst genommen – denn, wie es der Zufall (oder eine andere Kraft) wollte, fand am Nachmittag ein spontaner Vortrag von Referaten statt – mitten auf der Wanderung entlang der Küste. Wohin die Reise? Der Weg ist das Ziel. Wider Erwarten wurde dieser Spaziergang zu einem wunderschönen Abschluss – mit Sonnenuntergang am Meer, Papageien, Fußbad in den Wellen und Abendessen am Strand.

Samstag, 29. September 2018, Heimreise

Einmal mehr ausschlafen. Die Mission: Zimmer sind bis 11.00 Uhr leer. Drehort für Mission: Impossible 7 waren vier mit Betten bestückte Müllhalden – andernorts Zimmer genannt. Jene wurden professionell und in Rekordgeschwindigkeit entrümpelt, nur Millisekunden vor der Deadline verließ der letzte Koffer die plötzlich so leer aussehenden Schlafräume. Kinostart ist der 12. Juli 2019.
Bis zum Treffpunkt um 13:15 Uhr gab es nun Freizeit – welch geschätztes Gut! Anschließend wurden wir per Bus zum Flughafen befördert. Einige Stunden später – pünktlich um 19.00 Uhr – setzte unser Laudamotion-Flieger in Wien auf. Nach frischem Wasser lechzend – welches in Spanien und auf Billigflügen leider Rarität ist – verließen wir schließlich die Ankunftshalle und genossen die frische Luft. Zu Hause ist es ja doch am schönsten.