Ein Beispiel einer ganz tollen Erlebniserzählung – Schularbeitsthema in Deutsch in der ersten Klasse:
Eines Tages übernachtete ich bei meinem Freund Maxi. Wir rollten unsere dicken Schlafsäcke in Maxis Zimmer aus, kuschelten uns hinein und schliefen ein.
Plötzlich wurden wir von einem pfeifenden Geräusch geweckt. Ich fragte: „Maxi, was war das denn für ein Pfeifen?“ „Ich weiß nicht, lass uns nachschauen.“ flüsterte er mir zurück. Ich stand auf und nahm mir eine Taschenlampe von Maxis Schreibtisch. Sie lag kalt in meiner Hand. Langsam schlich ich im Schein der Lampe voran. Maxi trippelte mir hinterher. Wir gingen leise ins Schlafzimmer von Maxis Eltern. Mein Freund weckte sie und sie fragten wie aus einem Mund: „Was ist los, ist etwas passiert?“ Maxi schilderte seinen Eltern, was geschehen war, als das schrille Pfeifen wieder ertönte. Seine Mama stand auf und ging mit uns und Maxis Papa los, um die Ursache des Geräusches zu finden. Die Strahlen unserer Taschenlampen schnitten durch die Dunkelheit. Das Pfeifen war wieder zu hören. Diesmal kam es eindeutig vom Dachboden. Ich drehte mich um und flüsterte: „Das Pfeifen kommt vom Dachboden.“
Wir gingen langsam die Holztreppe hinauf, die an einer rostigen Eisentür endete. Ich tastete nach der Türklinke und öffnete die Tür. Langsam tappte ich in den staubigen Dachboden hinein und suchte mit den Erwachsenen und Maxi, der blass aussah, nach dem Verursacher des Geräusches. Es standen überall Kisten herum. Plötzlich ertönte das Geräusch noch einmal. Es kam hinter einer großen Truhe hervor. Mit Maxi zog ich angestrengt die Kiste zur Seite, und was saß da? Ein kleiner zerzauster Vogel. Er zwitscherte schrill, als ich ihn in meine Hände nahm.
Er war ganz kalt und sein Herz klopfte wild. Ich überlegte: „Wie war der Vogel hier bloß rein gekommen?“, als ich auf einmal ein Loch im Dach bemerkte.
Dort musste er reingeflogen sein. Ich setzte das kleine Tier durch ein Fenster aufs Dach hinaus. Es hopste ein Stück, breitete seine Flügel aus und flog davon. Schließlich gingen wir dann schlafen und waren froh, dass der Vogel nun frei war.
Jonathan Grünwald, 1B