2018 war für Österreich ein ganz spezielles Gedenkjahr – zum achtzigsten Mal jährte sich der Einmarsch der deutschen Wehrmacht und die Eingliederung ins Deutsche Reich, mit der für viele Menschen eine Zeit der Drangsal, der Ausgrenzung und des Terrors begann. Der Alltag in der Bundeshauptstadt Wien veränderte sich radikal. Spuren aus diesen bewegten Jahren des Anschlusses, der Verfolgung von politischen Gegnern und Minderheiten sowie des Weltkriegs und der anschließenden Besatzungszeit sind heute vielerorts noch vorhanden – man muss sie nur bewusst wahrnehmen. Das war das Ziel der Geschichtsrallye „Braunes Wien“, mit der für die Klassen 8B und 8C das neue Schuljahr begann.
Zu entdecken gab es dabei nicht nur das Offensichtliche, also etwa Denkmäler, die an prominenter Stelle an die problematische Vergangenheit unserer Stadt erinnern – etwa das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus hinter der Staatsoper, das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz auf dem Ballhausplatz oder das Landesgericht, wo Gegner des NS-Regimes hingerichtet wurden. Auch Erinnerungsorte, die selbst einer großen Zahl gestandener Wienerinnen und Wienern unbekannt sein dürften, waren Teil der Rätselroute – so zum Beispiel der älteste jüdische Friedhof der Stadt, der sich im hinteren Teil eines Pensionistenheims in der Seegasse versteckt.
Insgesamt eine Rallye, bei der es nicht nur für die jeweiligen Klassen viel Neues gab, sondern auch für diejenigen, die sie organisiert hatten.