Wir, die es schon gewohnt sind, mit unseren Handys jeden Tag unendlich viele Fotos machen zu können und diese Fotos auch sofort anschauen zu können, haben schon vergessen, was für eine Aufregung und Sensation die Fotografie ursprünglich bedeutet hat, und welche komplizierten chemischen Vorgänge und sensiblen Prozesse hinter jeder Fotografie stecken.
Fotografie bedeutet so viel wie „zeichnen mit Licht“, und noch nicht vor allzu langer Zeit musste man schwere Fotokameras mit sich herumtragen, teure Filme kaufen, entwickeln lassen, warten und hoffen, dass die Fotos auch etwas geworden sind.
Diese vergessene Magie der Fotografie wurde uns im Rahmen eines Workshops im Belvedere 21 noch einmal vor Augen geführt und im Anschluss konnten die SchülerInnen der 4A und 4D ihre Liebe zur Aktionskunst und ihren Hang zur Performance ausleben und fotografisch festhalten.
Zu Beginn erhielten wir in Kleingruppen eine Einführung in die Aktionskunst des Günter Brus und diskutierten die Eigenheiten und Bedeutung seiner Kunst.
Um eine Brücke zum anschließenden Polaroid-Workshop zu schlagen, wurden sowohl die Fotos, die die Kunst Günter Brus dokumentieren, als auch die technischen Besonderheiten des ersten bekannten Fotos („Boulevard du Temple“, eine Straßenansicht in Paris) aus 1839 analysiert.
Im Polaroid-Workshop versuchten die SchülerInnen das theoretisch gelernte praktisch umzusetzen, waren abwechselnd Fotografen und Motive und stellten Porträtfotos und Stillleben mit Polaroid-Kameras her. Diese Aktivität machte den SchülerInnen viel Spaß und brachte erstaunliche Ergebnisse.
Marlene Haderer & Claudia Gassner