21. September, der Tag der Abreise. Wir sind müde, denn es ist noch sehr früh, doch die Vorfreude ist groß. Der Abflug verzögert sich ärgerlicherweise ein bisschen, und wir können es kaum erwarten, endlich abzuheben. In London angekommen, führt uns der Weg zu unserem ersten Programmpunkt, dem Highgate Cemetery.
Eine ganz berühmte Persönlichkeit liegt auf diesem Friedhof begraben, nämlich Karl Marx. Wir schießen Fotos und kehren zurück in den Bus, der uns endlich zum Hotel bringt. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht, da unser Programm sehr dicht ist.
Unsere erste U-Bahnfahrt mit den Travel Cards, die eigentlich bei allen funktionieren sollten, steht bevor. Es bleibt bei vielen beim „sollten“, denn vermutlich aufgrund der Nähe zu unseren Smart Phones ist der Magnetstreifen auf den Karten kaputt gegangen. Dass wir uns zu zweit durch das Drehkreuz schummeln, bringt uns genervte Blicke der Angestellten ein. Leider begrüßt uns die Stadt mit grauem Regenwetter. Wir besuchen Sehenswürdigkeiten wie das London Eye, Big Ben und die Westminster Abbey.
Es folgen Denkmäler berühmter Personen wie Churchill, Mahatma Gandhi oder auch Nelson Mandela. Am späten Nachmittag werden wir auf der Regent Street entlassen und haben zum ersten Mal die Möglichkeit, die ersten Einkäufe zu tätigen.
Am zweiten Tag führt uns eine Rätselrallye zu verschiedensten Sehenswürdigkeiten an der Themse. Die Tower Bridge ist wohl für uns alle das Highlight. Der Himmel ist blau und die Sonne ist heute so warm, dass wir sogar unsere Jacken ausziehen können. Die Rätselrallye erweist sich dann irgendwie als schwieriger als gedacht, weshalb wir diese frühzeitig beenden und gemeinsam in Richtung Borough Market wandern. Nach der Mittagspause besuchen wir einen originalgetreuen Nachbau der Golden Hind, die von Kapitän Sir Francis Drake um die Welt gesteuert wurde. Um den Tag gelungen abzuschließen, suchen wir uns in kleinen Gruppen in der Umgebung unseres Hotels Restaurants.
Am dritten Tag führt uns unser Weg hinaus aus London in ein ungefähr zwei Stunden entferntes Städtchen namens Stratford-upon-Avon. Es ist nicht nur ein beliebter Touristen-Check-Point, weil man sich dort ein wenig von der Hektik in der Hauptstadt erholen kann, sondern auch weil der berühmte und von einem unserer Lehrer abgöttisch geliebte Schriftsteller William Shakespeare (ja, es geht um Herrn Professor Neubauer) dort geboren und auch gestorben ist.
Wir schauen uns die Holy Trinity Church an, welche als Tauf- und Grabkirche William Shakespeares berühmt geworden ist. Aufgrund einer Hochzeit ist das Betreten der Kirche nicht möglich, der Versuch der Frau Direktor, sich durch die Hintertür hineinzuschleichen, ist zwar für wenige Sekunden erfolgreich, doch dann wird uns buchstäblich die Türe vor der Nase zugeschlagen.
Oxford, unser nächstes Ziel, ist sehr klein, lockt jedoch zahlreiche Touristen an. Der Campus zieht sich durch die ganze Stadt, man könnte sogar sagen: „Die ganze Stadt ist eine Uni“. Unsere Besichtigung beginnt in einer beeindruckenden Buchhandlung namens „Blackwell’s“. Sie besitzt zwei Stockwerke, einen Keller und ein Café. Von Musik bis Medizin, Mathematik bis Physik – hier ist für jeden etwas dabei, und das Herz von Bücherwürmern blüht an diesem Ort auf. Danach gehen wir die High Street entlang und bewundern die einzelnen Colleges, wie zum Beispiel das „Trinity College“. Betreten dürfen wir sie jedoch nicht, da die Studierenden nicht von hunderten Touristen gestört werden sollen.
Wie auch an den Tagen zuvor brechen wir am Sonntag nach dem Frühstück auf. Diesmal machen wir uns mit der S-Bahn auf den Weg nach Greenwich, einem hübschen, grünen Stadtteil im Südosten Londons, in welchem sich auch das Royal Greenwich Observatory befindet. Dabei handelt es sich um das auf einem Hügel gelegene Gebäude, durch welches der 0-Meridian verläuft. Am Fuße der kleinen Erhebung liegt das National Maritime Museum, welches über die Geschichte der britischen Seefahrt erzählt.
Wieder zurück in Westminster spazieren wir auf dem Weg zum Buckingham Palace durch den St. James‘ Park. Beim Buckingham Palace angekommen, bestaunen wir die berühmten Guards der Queen in ihren markanten. Fasziniert fragen wir uns, wie sie es bloß schaffen, so lange stillzustehen und geben zu, dass wohl kaum jemand aus der Klasse es hinbekommen würde, länger als zehn Minuten so konsequent sich nicht zu bewegen. Im Anschluss begeben wir uns in den Hyde Park, um dort die siebten Klassen beim Speakers‘ Corner zu treffen. Viele treffen auf gute Freunde aus der anderen Klasse, und die Begrüßung fällt sehr herzlich aus. An diesem Nachmittag teilen wir uns zum ersten Mal in zwei Gruppen, die einen fallen erschöpft ins Gras, die beiden Lehrer sowie zwei weitere Schülerinnen machen sich jedoch noch auf den Weg, um zum Albert Memorial zu marschieren. Zum Abschluss geht es nach Little Venice, einer Art. Miniaturausgabe von Venedig
Am vorletzten Tag besuchen wir das lmperial War Museum. Im zweiten Stock ist eine kleine Station aufgebaut, hinter der ein älterer Mann sitzt. Er ist ein Zeitzeuge des Krieges und beantwortet unsere neugierigen Fragen gerne. Als nächstes begeben wir uns mit der U-Bahn zum Camden Market. Das Viertel ist sehr bunt und belebt, es sind viele junge Leute unterwegs und manche von ihnen sind sehr „crazy“ angezogen. Einige von uns sind komplett begeistert von diesem bunten, lauten Treiben, manche fühlen sich hier jedoch gar nicht wohl. Aber ob wir es jetzt mögen oder nicht, wir kaufen auf jeden Fall auch dort noch kräftig ein.
Es ist unser letzter Tag und traurige Stimmung verbreitet sich. Der Gedanke, dass wir morgen schon wieder nach Hause fliegen, lässt uns wehmütig werden. Es ist bereits dunkel, und wir sind mit vielen Einkaufstaschen beladen, doch mit unserer letzten Kraft machen wir uns noch auf den Weg zur Themse. Das London Eye ist wunderschön beleuchtet, unzählige Lichter spiegeln sich im Wasser des Flusses.
Gut gestärkt wollen wir den letzten Vormittag noch nützen und machen uns auf dem Weg nach Temple, dem Gerichtsbezirk. Die Busfahrt zum Flughafen gibt uns Gelegenheit, über all unsere Erlebnisse und Eindrücke der Reise zu sprechen. Nach zwei Stunden über den Wolken landen wir sicher in Wien-Schwechat. Wie zu Beginn der Reise sind wir müde und erschöpft, doch die Reise hat sich definitiv für uns alle gelohnt. Ein großes Dankeschön an Frau Professor Wotke und Herrn Professor Neubauer, dass Sie uns die Reise ermöglicht haben. Es war eine lehrreiche, sehr lustige Woche und wir haben schöne fünf Tage zusammen verbracht und wirklich viel erlebt.
Victoria Kamenik (8B) und Daniela Weinhappl (8A)