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Theaterprojekt Minna von Barnhelm – Sommerspiele Perchtoldsdorf

Die Zivilbevölkerung in Europa wurde im Laufe der Geschichte etliche Male von der Einsamkeit und der Unmenschlichkeit heimgesucht, da skrupellose Staatsoberhäupter ohne Rücksicht auf ihre Untertanen Kriege führten, um ihre Machtpositionen zu behaupten. Doch auch im Frieden der Nachkriegszeit sind die Wirkungen jener Grausamkeiten spürbar gewesen, da die Hinterbliebenen und Kriegsinvaliden mit der ungewissen Zukunft und den damit verbunden Strapazen zurechtkommen müssen.
Gotthold Ephraim Lessing beschreibt jenen langen und beschwerlichen Weg in seinem Lustspiel „Minna von Barnhelm“. Das Theaterstück vermittelt in einer humoristischen Weise das Zusammenfinden eines Paares, das sich mit den Nachwirkungen des Siebenjährigen Krieges herumschlagen muss, damit es seine Beziehung aufrechterhalten kann.
Somit hat Lessing ein zeitloses und für die deutsche Literatur bedeutendes Theaterstück geschrieben, weswegen es nicht verwunderlich ist, dass die Sommerspiele Perchtoldsdorf sich nach zwei Jahren Shakespeare auf Lessings unvergängliches Stück eingelassen haben.
Daher war die Freude bei uns Schülern der elften Schulstufe (7A/B) umso größer, als wir erfuhren, dass wir die einmalige Möglichkeit haben würden, nach einer inhaltlichen Einführung in der Schule einer der Proben im Freilufttheater Perchtoldsdorf beizuwohnen. Dies sollte sich als interessanter und faszinierender herausstellen, als es die meisten von uns vermutet hätten. Trotz der brennenden Sonne und der schwülen Hitze verfolgten wir mit gespannten Blicken die Handlung auf der neu eingeführten Drehbühne, welche dem Schauspiel eine moderne Dynamik verspricht. So bekamen wir einen guten Einblick in die komplexe Interaktion zwischen der Regie und den Darstellern. Es war inspirierend mitanzusehen, wie die Theatertruppe dem Stück eine fesselnde Atmosphäre einhaucht.
Das Projekt endete mit dem Besuch der Generalprobe am Abend des 27. Juni und war ein voller Erfolg.
„Die erste aus dem bedeutenden Leben gegriffene Theaterproduktion, von spezifisch temporärem Gehalt“ – Johann Wolfgang von Goethe

Can Akkurt, Marvin Burger 😊