1.Tag
Am 29. März traf sich die 6B am Flughafen Schwechat um 8.30 Uhr zum gemeinsamen Check-In. Nachdem einem aufmerksamen Schüler die Fußballlegende Toni Polster vor unserem Schalter ins Auge gesprungen war und alle erfolgreich ihr Gepäck aufgegeben hatten, fiel die erste Anspannung ab, und das Reisefeeling machte sich bemerkbar. Nach einem zweistündigen Flug – glücklicherweise ohne Turbulenzen – erreichten wir unsere Destination.
Bevor es aber auf in die Stadt gehen konnte, mussten wir zunächst unseren Bus finden. Das stellte sich bereits als die erste Schwierigkeit heraus. Nachdem wir uns endlich im Transferbereich eingefunden hatten und eingestiegen waren, fuhr der Lenker zunächst einmal aus dem Parkplatz heraus, nur um die Schranke desselben eine Minute später wieder zu passieren. Als unser Chauffeur dann ohne Rücksprache mit den Lehrern einfach ausstieg, waren wir vorerst verdutzt. Es stellte sich heraus, dass wir einfach ohne unsere sympathische Reiseführerin Dimitra, die wir in der Ankunftshalle überhaupt nicht wahrgenommen hatten, aufgebrochen waren.
Endlich vollständig, strebten wir statt des Hotels, wie eigentlich geplant, die Akropolis an. Während der Fahrt erhielten wir bereits zahlreiche Informationen zu umliegenden Bauwerken und Sehe Bei der Akropolis angekommen, gönnten wir uns einen Snack. Kurze Zeit später traten wir den teilweise steilen Weg zum Bauwerk an. Dimitra versorgte uns schon während des Aufstiegs mit allerhand Fakten. Wir erfuhren, dass die Akropolis ein Symbol für Demokratie und Zivilisation ist, ca. 467 v. Chr. erbaut wurde und ursprünglich der Göttin Athene geweiht war. Ihr Bauherr Perikles ließ die Akropolis auf einem 156 Meter hohen Felsen errichten, da sie eigentlich den Zweck einer Festung erfüllte. Drohte Gefahr, zogen sich die Bürger Athens dorthin zurück und waren somit für Feinde wesentlich schwerer angreifbar. Nachdem wir uns die Anlage ausführlich angesehen hatten, trafen wir uns wieder beim Bus. Auf dem Heimweg fuhren wir noch durch die Stadt und erfuhren zugleich noch mehr Interessantes über die erste Kulturhauptstadt Europas.
Gegen Abend kamen wir endlich im Hotel „Achillion“ an. Es war zwar eher klein und einfach gehalten, reichte aber für unsere Zwecke vollkommen. Etwa eine halbe Stunde nach unserer Ankunft brachen wir erneut auf. Ca. 30 Minuten dauerte es, bis wir die Altstadt erreichten. Dort nahmen wir an diesem wie auch an den folgenden Tagen unser Abendessen ein. Gut zwei Stunden hatten wir zur freien Verfügung. Da meist die ganze Klasse zusammen dinierte, wurde die Gemeinschaft gestärkt, und wir lernten einander besser kennen.
Gegen 23.00 Uhr erreichten wir alle vollkommen erschöpft das Hotel. Die Aufregungen des Tages hatten uns zwar viel gelehrt, allerdings auch an unseren Kräften gezehrt. Voller Erwartungen auf den nächsten Tag und die restliche Reise schliefen wir schließlich ein.
2.Tag
Am Donnerstag besuchten wir viele Sehenswürdigkeiten und legten insgesamt 27 km zu Fuß zurück. Zu Beginn besichtigten wir den antiken Friedhof Kerameikos nebst angeschlossenem Museum. Danach gingen wir zur Hadriansbibliothek, von der man einen schönen Blick auf die Akropolis hat. Gegen 12.00 Uhr sahen wir bei der Wachablöse der Eliteeinheiten (= Evzonen) auf dem Athener Syntagma-Platz zu. Anschließend spazierten wir in Richtung Zappeion durch den Botanischen Garten, wo wir die Natur in vollen Zügen genießen konnten. Zuletzt warfen wir einen Blick auf die Ruinen des Zeus-Tempels und besuchten das Dionysos-Theater. Den Abschluss bildete ein erster Besuch im Akropolis-Museum.
3.Tag
Nach dem Frühstück machten wir uns mit unseren Professoren zu Fuß auf den Weg ins Archäologische Nationalmuseum. Dort sahen wir unter anderem die goldene Maske des Agamemnon, ein Relief, welches die Ermordung der Hydra zeigte und auch den Reiter von Artemision. Später gingen wir weiter zur Agora, dem früheren griechischen Versammlungsplatz. Nach einer kurzen Trinkpause schauten wir uns das Hephaistion und das neuerbaute „Museum of the Ancient Agora“ genauer an.
Danach bekamen wir endlich ein Gespür für die Verkehrsmittel Athens. Mit der U-Bahn fuhren wir nämlich zum Karaiskakis-Stadion in Piräus. Von dort aus brachten wir einen sieben Kilometer langen Fußweg zum Hafen, in dem ein Kriegsschiff vor Anker lag, hinter uns. Leider stellte sich heraus, dass wir außerhalb der Öffnungszeiten dort angelangt waren und es aus diesem Grund nicht besichtigen konnten. Wir machten uns dennoch einen schönen restlichen Nachmittag in einem Restaurant am Meer. Am Abend waren wir erneut im Akropolis-Museum. Den Tag beendeten wir mit einem gemeinsamen Abendessen.
4.Tag
Am Samstag gab es nach zwei sehr anstrengenden Tagen endlich etwas Erholung – auf der Busfahrt nach Delphi, die immerhin fast drei Stunden dauerte. Dort erwartete uns das uralte Orakel, wo sich die Bürger und auch höherstehende Personen, die die nötigen Mittel hatten, einen weisen Rat geben lassen konnten. Eine durch Gase in Trance versetzte Seherin, die sogenannte Pythia, gab Wörter von sich, welche von den weisen Priestern interpretiert wurden. Ein Orakelspruch war jedoch meist zweideutig – was sich nicht immer als Vorteil erwies. Zumindest die Priester jedoch profitierten von einer Weissagung, da guter Rat auch damals schon teuer war. Aus diesem Grund gab es bei einem Orakel eigene Schatzhäuser, in denen die Wertgegenstände, mit denen bezahlt wurde, gehortet wurden.
Nach der Besichtigung des Orakels fuhren wir noch ein paar Minuten mit dem Bus, um uns ein anderes sehr berühmtes Gebäude anzusehen. Obwohl dieser Rundbau mit drei Säulen von vielen Menschen als Bild für die Orakelstätte im Kopf getragen wird, ist sein Nutzen bis heute noch unbekannt.
Nach der Besichtigung des Orakelmuseums ging es weiter zum Kloster Osios Loukas. Dort wurden wir von einem schönen Kuppelbau beeindruckt und erfuhren von unserer Führerin Dimitra auch einiges über den damaligen und heutigen orthodoxen Glauben.
Insgesamt war dieser Tag, von exzellentem Wetter begleitet, sehr lehrreich, lustig und erholsam.
5.Tag
Unser Tag begann schon um halb neun, weil unsere Führerin Dimitra beim Bus auf uns wartete. Wir brachten – unterbrochen von einem Halt am Kanal von Korinth – eine einstündige Fahrt nach Mykene hinter uns, wo wir unter anderem das Löwentor und das Grab der Klytaimnestra besichtigten. Danach ging es weiter zum Hafen Nauplias, wo wir unsere Mittagspause verbrachten und ein schöner Blick auf die Festung Burzzi, die ins Meer hineingebaut worden war, nicht fehlte. Anschließend ging es zum Theater von Epidauros, wo wir die tolle Akustik testen durften. Am Ende des Tages brachte uns der Busfahrer zum Lykabettos. Nach einer anstrengenden Wanderung zur Spitze des Berges durften wir den Tag mit einer wunderschönen Aussicht auf Athen beenden. Da es unser letzter gemeinsamer Abend war, gingen wir gemeinsam mit den Lehrern, Herrn Prof. Neubauer und Frau Prof. Wotke, in ein Restaurant essen und brachten so unsere Athenreise zu einem schönen Ende.
6.Tag
Der letzte Tag gestaltete sich doch etwas ereignisreicher, als wir ihn uns zunächst vorgestellt hatten. Nach dem Frühstück im Hotel begaben wir uns in die Stadt, um noch einige Souvenirs zu kaufen. Dort verbrachten wir ungefähr zwei Stunden, bis wir wieder ins Hotel zurückkehrten, um auf unseren Bus, der uns zum Flughafen bringen sollte, zu warten. Wir warteten. Und warteten. Und warteten. Satte 1 ½ Stunden harrten wir vor dem Hotel aus, bis der Bus endlich kam und wir endgültig unseren Nachhauseweg antreten konnten. Nach einem sehr zügigen Check-in und einem angenehmen Flug kamen wir um 16.00 Uhr in Wien an und nahmen erschöpft, aber zufrieden die letzte Etappe des Heimwegs auf uns.
Hannah Grobauer (6B)