12 Stunden lang sitzen wir im Zug. Unser Ziel ist die italienische Stadt Verona. Vier Tage lang werden 14 Schüler der 6B sich gemeinsam mit Frau Professor Wotke und Herr Professor Neubauer auf die Spuren von Shakespeare und anderen großen Dichtern begeben.
Früh morgens erreichen wir Verona und ziehen laut wie eine Elefantenherde unsere Koffer hinter uns herschleppenden in Richtung Hotel, wo wir unser Gepäck abladen.
Schon in der ersten Stunde in dieser Stadt entdecken wir unzählige Fotomotive. Die frische Morgenluft bringt Leben in die wandelnden Schülerleichen. In der Arena setzten wir uns auf die höchsten Stufen und lassen die Wucht und Stimmung des Amphitheaters auf uns wirken. Am Piazza del Bra ist ein Lebensmittel Mercato aufgebaut und der intensive Duft (…Gestank?!) von Speck und Käse steigt uns in die Nase. Am Vormittag schlendern wir in der Gruppe auf eigene Faust durch die Stadt, am Nachmittag erfahren wir dann von einer Fremdenführerin mehr über die Geschichte der einzelnen Sehenswürdigkeiten. Piazza delle Erbe, Piazza die Signori, Castelvecchio, Arco dei Gavi, San Giorgio in Braida und den Balkon der Julia- wir lassen nichts aus. Als Professor Neubauer beginnt, vor einer Shakespearebüste zu posen, ist er gar nicht mehr aufzuhalten und wir sind froh über eine kurze Verschnaufpause.
Unsere letzte Station am heutigen Tag: Giardino Giusti. Zypressenbäume, Zitronenbäume und der Duft des Waldes, der den Hügel bedeckt, auf dem man eine wunderschöne Aussicht über Verona hat- das kann man sich von diesem Garten der späten Renaissance erwarten. Goethe beschrieb seinen Eindruck von diesem schönen Ort einst so: „Die Zweige brachte ich aus dem Garten Giusti, der eine treffliche Lage und ungeheure Zypressen hat, die alle pfriemenartig in die Luft stehen…“
Den ersten Tag beenden wir in kleinen Grüppchen mit gutem italienischen Essen (was für Simon, Neeraj und Elion ein Dürüm aus dem Dönerladen „Istanbul“ ist) und fallen kurz danach todmüde ins Bett. Die Auslöser unserer Kameras glühen noch immer.
Am zweiten Tag steht Mantua am Programm. Mit dem Zug erreichen wir die nicht allzu große Stadt in weniger als einer Stunde. Der Palazzo Ducale, Sant´Andrea und die Rotonda di San Lorenzo gefallen uns gut, nur leider ist es ziemlich bewölkt. Einmal verlaufen wir uns, was Stöhnen und Seufzen von allen Seiten verursacht. Wir machen noch Bekanntschaft mit Rigoletto, einer Figur aus der gleichnamigen Oper von Verdi, spaßen herum mit einem witzigen Kellner und dann sitzen wir auch schon wieder im Zug zurück nach Verona.
Dort besichtigen wir noch die Kirche San Zeno. Die Abendstunden dürfen wir individuell gestalten. Wieder fallen wir total erschöpft ins Bett. Die Zahl der Fotos auf der Speicherkarte in den Fotoapparaten ist gewaltig gewachsen.
La Serenissima, „Die Hochwürdigste“, eher bekannt unter Venedig. Wer noch nie dort war, kann gar nicht verstehen, wie das Gefühl ist, wenn man aus dem Bahnhof heraustritt. Wo soll man zuerst hinsehen? Schwarze Vaporettos, wunderschöne Gebäude und der salzige Geruch des Meeres. Wir steigen aufs Boot-Taxi und fahren zum Markusplatz, wo wir den Dogenpalast, San Marco und den Campanile sehen. Bevor wir wieder ins Vaporetto steigen, spazieren wir durchs Judenviertel und sehen uns das Arsenal an. Dann sind (nach einer abenteuerlichen Aktion) alle Schüler am richtigen Taxi und wir fahren auf die Friedhofsinsel und dann auf Burano, welches 1000 Fotomöglichkeiten bietet. (Achtung: keine Hyperbel!)
Den Nachmittag gestalten wir wieder nach unserem Geschmack mit Shoppen und Eis Essen. Am Abend finden wir uns dann vor Santa Maria Gloriosa zusammen, sitzen am Kanalrand und sehen zu, wie die Sonne glitzernd hinter den Zacken der Vaporettos verschwindet.
Definitiv ein unvergesslicher Tag.
Den letzten Tag genießen wir noch in Verona. Inzwischen kennen wir uns schon gut aus und können noch ein letztes Mal unsere Lieblingsrestaurants (Simon, Neeraj und Elion, siehe Dönerladen „Istanbul“) besuchen. Gemütlich schlendern wir durch die abendlichen Straßen und werden ganz schwermütig, weil niemand nach Hause zurückwill.
Im Zug zurück nach Wien sind wir alle um wunderschöne Erinnerungen, Fotos, Wissen und Telefonnummern von attraktiven Italienern reicher!
Ein großes Dankeschön an die Frau Professor und den Herrn Professor, dass sie diese schöne Reise mit uns unternommen haben! (wir wissen, dass wir sehr anstrengend sind…)
Victoria Kamenik, 6B